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Beliebte Stammgäste der Geburtenstation verabschiedet

13. März 2017

In einem Familienzimmer auf der Geburtenstation des St.-Katharinen-Hospitals Frechen müsste eigentlich ein großes Remmidemmi herrschen:

Am 5.3.2017, 1.13 Uhr, ist Martin Alpmann mit wackeren 3480 g putzmunter und gesund zur Welt gekommen. Ungewöhnlich ist das nicht auf einer Geburtenstation – seine familiären Umstände hingegen sind es schon: Er ist das achte Kind von Thomas (53) und Rebecca Alpmann (39) und gleichsam der achte Spross der Familie, der im Frechener St.-Katharinen-Hospital geboren wurde.

Heute ist die ganze Geschwisterschar mit Papa Thomas zu Besuch, um das neue Familienmitglied gebührend zu begrüßen und einmal zu begutachten. Die Geschwister Isabel (9), Emily (7), Annemarie (6), Frederic (5), Caroline (3), Benjamin (2) und Valentin (1) wären schon aufgrund der Kindermenge und deren Altersstruktur prädestiniert dafür, das Zimmer von unten nach oben zu kehren oder zumindest ordentlich für Wirbel zu sorgen. Der Raum, der eigentlich reichlich Platz und auch guten Komfort bietet, müsste notgedrungen bei dieser Größenordnung der Besucher aus allen Nähten platzen. Stattdessen bietet sich dem Betrachter ein ganz unerwartetes, anderes Bild: Einige der Kinder haben ihre Playmobil-Spielzeuge aufgebaut, andere malen eifrig Bilder und wieder andere friemeln konzentriert bunte Perlen auf eine Schnur, die als Kette schließlich zum Geschenk für die Mami werden. Alle haben irgendetwas zu tun, räkeln sich zwischendurch einmal auf Mutters Bettenlager oder kuscheln sich in Papas Arm. Mamas Arm ist derzeit noch oft mit dem frischgeborenen Martin belegt, denn der langerwartete Neuzugang macht jetzt von seinem Jüngstenrecht gebrauch.

Fröhliche, entspannte Lebendigkeit liegt derweil im Raum und dabei ist nicht die Spur von Stress zu spüren. Selbst dann nicht, als die Türe aufgeht und ein Teil des Teams der Geburtshilfestation überraschend mit einem Blumenstrauß für das Elternpaar im Zimmer steht. Oberärztin Dr. med. Katharina Anusic, Schwester Andrea und Dr.med. Dagmar Zipser haben die zehnköpfige Familie längst ins Herz geschlossen, die seit 2008 nahezu alljährlich wieder zur jeweils nächsten Geburt anreiste. „Wir haben uns hier immer so gut aufgehoben gefühlt“, bedankt sich das Lehrerpaar, aktuell zusammen in Elternzeit, für das üppige Blumengebinde. „Die Art und Weise Ihres Umganges mit uns und die familiäre Atmosphäre hier haben uns dazu gebracht, auch nach unserem Wohnortwechsel von Kerpen nach Roetgen bei Aachen immer wieder nach Frechen zu kommen.“

Was das Paar ursprünglich geplant hatte – nämlich drei gemeinsame Kinder – ist nicht etwa aus dem Ruder gelaufen. „Jede der acht Geburten war weitgehend problemlos und das Leben mit den Kindern war so schön“, so die begeisterten Eltern heute noch. „Da wollten wir dann weitermachen – aber jetzt soll Schluss sein“, schmunzelt Rebecca, die zunächst einmal neue Kräfte sammeln und sich ein wenig erholen will. „So richtig glauben will das mit dem Ende des Kindersegens bei den Alpmanns in unserem Umfeld aber niemand“, lacht Thomas, der ebenso wie Rebecca selbst nicht aus einer Großfamilie stammt. „Wir sind ein eingespieltes Team und teilen offenbar die gleiche Lebensausrichtung“, sind sich beide einig. „So haben wir uns immer alles gemeinsam gut überlegt und empfinden unser Leben als ein Riesengeschenk. Für unsere Familie sind wir sehr dankbar.“

Jedes Kind sei anders – jedes Kind einzigartig und eigen. Ehepaar Alpmann: „Es gibt immer neue Herausforderungen. Da wird es nie langweilig. Alleine all die Feiern: Geburtstage, Kommunion etc. .“ Arbeit mache das natürlich auch, „aber wir konzentrieren uns auf das Wesentliche, so dass die Bereicherung vollkommen überwiegt. Wir sind einfach froh, dass wir uns alle haben!“

Wenngleich Familie Alpmann sich jetzt mit dem achten Kind offiziell von der Geburtenstation am St.-Katharinen-Hospital in Frechen abgemeldet hat: Eine so schrecklich nette Familie lässt man ungerne ziehen, stimmt das Geburtshilfeteam überein. Die Hoffnung auf Wiederkehr allerdings gibt hier keiner auf. Mit Blick auf das Wohl insbesondere von Mutter Rebecca ist aber jetzt erst einmal Geduld gefragt. Vielleicht halten es dann die gebürtigen Frechis der Familie Alpmann später einmal wie die Schildkröten und finden an den Ort ihrer eigenen Geburt zurück ….

Bild 7818: Links Familie Alpmann, Mitte Oberärztin Dr. med. Katharina Anusic, Sr. Andrea und Dr.med. Dagmar Zipser (r.i.B.)