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Stroke Unit komplett renoviert, vergrößert und erneut zertifiziert

02. Juli 2024

Trauriger Spitzenplatz bei Schlaganfällen

Die Stroke Unit, d.h. die Schlaganfall-Spezialstation der Klinik für Neurologie am Frechener St.-Katharinen-Hospital, ist im Mai 2024 vom fünften in den sechsten Stock auf eine frisch renovierte Station umgezogen. Mit einer Erweiterung von 12 auf 15 Behandlungs- und Monitoringplätze hat das Krankenhaus auf den hohen und voraussichtlich weiter steigenden Bedarf reagiert. Der zusätzliche Bedarf war im Rahmen der Vor-Ort-Rezertifizierung der Stroke Unit durch die Deutsche Schlaganfallgesellschaft im Vorjahr ermittelt worden. „Nach Komplettrenovierung der nun genutzten Station und Erweiterung der Behandlungskapazität auf 15 Überwachungsplätze konnten wir nur dank des großen Engagements unseres Pflegepersonals den Umzug im laufenden Betrieb stemmen. Wir sind glücklich, die Erweiterung nun in einem angemessenen Zeitraum abgeschlossen zu haben und somit die Auflagen des Zertifizierungsausschusses zu erfüllen“, berichtet Chefarzt Dr. med. Tobias Zahalka.

Laut Qualitätsbericht der Ärztekammer Nordrhein nahm die Frechener Neurologie unter den Kliniken in Nordrhein im Jahr 2023 den Spitzenplatz hinsichtlich der Zahl behandelter Patienten mit Schlaganfall, Hirnblutungen und vorübergehenden Hirndurchblutungsstörungen ein.

Diagnostik und Therapie mit hohen Standards

Durch Einsatz aller modernen diagnostischen und therapeutischen Verfahren werden Schlaganfälle im Frechener St.-Katharinen-Hospital rasch erkannt und optimal 2 therapiert. Dazu stehen kontinuierlich alle bildgebenden Verfahren wie die Computertomographie, CT-Angiographie, CT-Perfusion und Kernspintomographie zur Verfügung. Durch die Doppler- und Duplexsonographie werden u. a. Verengungen von hirnzuführenden Blutgefäßen erkannt. Die Beurteilung von Schluckstörungen erfolgt mittels spezieller videoskopischer Verfahren (FEES). Die unmittelbare Akutbehandlung umfasst u. a. die sogenannte Lysetherapie und/oder die Katheterbehandlung (Thrombektomie). „Wir erleben mehr und mehr einen Wandel von einem überwiegend diagnostischen Fachgebiet hin zu einem therapeutischen“, beschreibt Dr. Zahalka die Entwicklung. „Eine Vielzahl neurologischer Erkrankungen ist inzwischen nicht nur diagnostizierbar, sondern auch gut behandelbar.“

Kooperation mit der Universitätsklinik Köln

Bei schweren Schlaganfällen erfolgen Kathetereingriffe in enger Zusammenarbeit mit den neuroradiologischen Kollegen der Uniklinik Köln, zum einen in der dortigen Einrichtung in Köln, zum anderen ebenfalls durch die Kollegen der Uniklinik vor Ort im Frechener St.-Katharinen-Hospital. Dr. Zahalka: „Als Mitglied des Neurovaskulären Netzwerks Region Köln besteht eine enge Kooperation zwischen unserem Haus und den Partnerkliniken wie der Klinik für Neurochirurgie und Neurologie der Universitätsklinik Köln. Bei Katheterbehandlungen im Falle akuter Schlaganfälle wird in jedem Einzelfall individuell abgewogen, ob eine zeitsparende Behandlung durch die Kölner Kollegen bei uns vor Ort machbar ist oder eine Verlegung an das Kölner Zentrum erfolgt.“

Symptome erkennen und schnell handeln

Eine deutliche Minderheit der Patientinnen und Patienten mit Schlaganfall erreichen eine Klinik innerhalb der ersten zwei Stunden nach Symptombeginn. Oft nehmen Betroffene die Symptome nicht ernst und warten zu lange ab, wie die Erfahrungen vieler Kliniker zeigen. Wenn es darum geht, Menschenleben zu retten und schwere Behinderungen zu vermeiden, liegt das größte Potenzial in einem möglichst frühen Behandlungsbeginn. Jede Stunde, die Patienten später in die Klinik kommen, verringert die Wahrscheinlichkeit eines guten Behandlungsergebnisses um 14 Prozent. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat deshalb die kostenlose App 3 „FAST-Test“ entwickelt. Mit drei einfachen Fragen lässt sich ein SchlaganfallVerdacht überprüfen und der Notruf auslösen.

Hier kann man die App herunterladen: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/fuerbetroffene/so-unterstuetzen-wir/fast-test-als-app

Bild: Chefarzt Dr. med. Tobias Zahalka (l.i.B.) und der leitende Oberarzt Dr. med. Christian Schneider(r.i.B.) demonstrieren gemeinsam mit Schwester Doris Kierach das Vorgehen an einem der neuen Monitorplätze. Doris Kierach ist eine der beiden pflegerischen Leiterinnen der Stroke Unit (Spezialausbildung Stroke Nurse).