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Prostatitis

Die Prostata gehört zu den männlichen Geschlechtsorganen und befindet sich zwischen der Blase und dem Beckenboden, vor dem Enddarm und hinter dem Schambein. Sie umgibt die Harnröhre und ist für die Produktion des größten Teils der Samenflüssigkeit verantwortlich. Die Prostatitis ist eine Entzündung oder Infektion der Prostata. Sie kommt häufig vor und geht in der Regel mit Schmerzen einher. Sie ist eine Erkrankung, die Männer jeden Alters betreffen kann. Bis zu 50 Prozent aller Männer leiden irgendwann im Laufe ihres Lebens an prostatitisähnlichen Symptomen.

Es gibt eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten für Männer mit Prostatitis. Da kein Patient dem anderen gleicht, stellen wir für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan auf, der seine Schmerzen, seine Behinderung, seinen Arbeitsplan und seinen Lebensstil berücksichtigt.

Symptome der Prostatitis

Die Symptome der Prostatitis sind sehr unterschiedlich und ähneln denen einer Blasenentzündung. Zu den Symptomen können gehören:

  • Brennen an der Penisspitze
  • Schweregefühl in der Leiste
  • Schmerzen in der Schamgegend
  • Reizung der Harnröhre
  • Schmerzen im unteren Rücken
  • Ausstrahlende Beinschmerzen

Diagnose der Prostatitis

Im Rahmen der Untersuchung werden die Patienten einer Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, einschließlich einer digitalen rektalen Untersuchung, sowie Blut- und Urintests unterzogen. Die Ärzte können die Blase und die Prostata mit einem Zystoskop (ein flexibles Endoskop, das durch die Harnröhre eingeführt wird) untersuchen und bildgebende Untersuchungen, wie Ultraschall, CT und MRT durchführen, um andere Schmerzursachen auszuschließen. Bei Patienten mit Symptomen des unteren Harntrakts können sie urodynamische Untersuchungen durchführen, bei denen beurteilt wird, wie gut Blase und Harnröhre den Urin speichern bzw. ausscheiden.

Es gibt vier Kategorien von Prostatitis:

1. akute bakterielle Prostatitis: Patienten mit dieser Form der Prostatitis haben typischerweise Fieber, Schüttelfrost und Symptome des unteren Harntrakts wie Blut im Urin, Brennen, Häufigkeit und/oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder die Unfähigkeit, überhaupt zu urinieren. Bei einer Urinanalyse lassen sich Entzündungszellen nachweisen, und in einer Urinkultur wird schließlich ein bestimmtes Bakterium nachgewiesen. Eine Antibiotikatherapie ist hochwirksam. Sehr kranke Patienten müssen ins Krankenhaus eingewiesen werden und benötigen intravenöse Antibiotika.

2. chronische bakterielle Prostatitis: hierbei treten bei Männern wiederkehrende Harnwegsinfektionen, die auf die Prostata beschränkt sind, auf. Die Behandlung umfasst eine vier- bis sechswöchige Behandlung mit einem Antibiotikum, das sich in der Prostata gut konzentriert. Männer mit chronischer bakterieller Prostatitis sind in der Regel symptomfrei, es sei denn, sie haben eine akute Harnwegsinfektion.

3. chronische abakterielle Prostatitis: Dies ist die häufigste Form der Prostatitis, die in der Regel als chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS) bezeichnet wird. Männer mit CPPS haben unterschiedliche Symptome, darunter Schmerzen im Penis, in den Hoden, im Hodensack, in der Prostata und im Rektum sowie Pollakisurie (häufiges Wasserlassen), ausgeprägter Harndrang und eine schmerzhafte Ejakulation. Männer mit Brennen oder Schmerzen im Becken oder in den Harnwegen sowie mit Symptomen der unteren Harnwege haben in der Regel keine Bakterien in ihrem Urin oder in der Prostata. Ärzte haben diese Patienten traditionell mit einer vierwöchigen Antibiotika-Kur behandelt, die jedoch oft unwirksam ist. Bei vielen Männern mit CPPS liegt eine Anomalie der Beckenbodenmuskulatur vor (einschließlich übermäßiger Spannung), und eine Beckenbodentherapie bringt oft eine Linderung der Symptome. Eine vollständige Untersuchung kann andere Probleme mit ähnlichen Symptomen ausschließen.

4. asymptomatische Prostatitis: Diese Art der Prostatitis wird häufig durch eine Prostatabiopsie oder eine Spermaanalyse festgestellt. Die Patienten sind in der Regel beschwerdefrei, und eine Behandlung ist nicht erforderlich.

Behandlung der Prostatitis

Trotz der Herausforderung, die die Behandlung chronischer Beckenschmerzen darstellt, können viele Patienten mit einem multidisziplinären Ansatz erfolgreich behandelt werden:

Verhaltensänderungen wie der Verzicht auf Nahrungsmittel und Getränke, die die Symptome verschlimmern.

Entzündungshemmer können bei Männern mit aktiver und chronischer Prostataentzündung zu einer erheblichen Linderung der Beschwerden beitragen. Antibiotika werden von Ärzten häufig zur Behandlung akuter und chronischer bakterieller Prostatitis eingesetzt. Alphablocker sind Medikamente, die zur Entspannung der Muskeln im Blasenhals und in der Prostata beitragen.

Beckenbodenmuskeltherapie/Biofeedback und Akupunktur kann ergänzend zur Schmerzlinderung bei Männern mit CPPS eingesetzt werden.