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Über Blasenkrebs

Nachdem Patienten wegen eines oberflächlichen Blasenkrebses behandelt worden sind, müssen diese regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchführen lassen, um ein gegebenenfalls auftretendes Rezidiv zu erkennen. 

Risikofaktoren und Warnzeichen für Blasenkrebs

Obwohl die Ursache von Blasenkrebs nicht bekannt ist, wird er mit Tabakkonsum und dem Kontakt mit bestimmten Chemikalien in Verbindung gebracht.

Rauchen und Harnblasenkrebs: Nach Angaben der American Cancer Society ist Rauchen für etwa 47 Prozent der Todesfälle durch Blasenkrebs bei Männern und 37 Prozent bei Frauen verantwortlich.

Exposition am Arbeitsplatz und Blasenkrebs: Arbeitnehmer in der Gummi-, Chemie-, Leder-, Textil-, Metall- und Druckindustrie, die Substanzen wie Anilinfarbstoffen und aromatischen Aminen ausgesetzt sind, können ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs haben. Weitere Risikoberufe sind Friseure, Maschinisten, Lackierer und Lkw-Fahrer.

Warnzeichen bzw. Symptome bei Blasenkrebs
Das häufigste Warnzeichen für Blasenkrebs ist Blut im Urin (Hämaturie), das sichtbar sein kann, aber nicht muss. (Sichtbares Blut im Urin wird als Makrohämaturie bezeichnet, nicht sichtbares Blut im Urin als Mikrohämaturie). Weitere Symptome können sein: veränderte Blasenentleerungsgewohnheiten, z. B. häufigerer Harndrang, dringender Harndrang oder Brennen beim Urinieren; Harndrang, der nicht gestillt werden kann; Schwierigkeiten, den Harnfluss einzuleiten oder zu stoppen; schwacher, unterbrochener oder schmerzhafter Harnfluss; Unterleibsschmerzen; Gewichts- oder Appetitverlust; anhaltende Schmerzen im unteren Rücken, im Oberschenkel oder im Becken.

Blasenkrebs-Screening und -Diagnose
Wenn Ärzte den Verdacht haben, dass ein Patient an Blasenkrebs erkrankt ist, weil sie Blut im Urin, Harndrang, Brennen beim Wasserlassen oder eine unerklärliche Häufung des Wasserlassens feststellen, können sie verschiedene Methoden anwenden, um die Diagnose zu bestätigen und das Stadium (die Ausbreitung) der Krankheit zu bestimmen. Wir setzen dabei auch Labortests und weitere Diagnosetechniken ein:

Urinzytologie: Bei diesem Test untersuchen die Ärzte den Urin unter dem Mikroskop, um nach abnormen Zellen zu suchen. (Dies ist vergleichbar mit einem PAP-Abstrich.) Sie können auch eine Urinkultur anlegen, um eine Infektion auszuschließen, die ähnliche Symptome wie Harnblasenkrebs hervorrufen kann. 

Zystoskopie: Der Urologe führt ein Zystoskop, ein flexibles Instrument, mit dem man die Blase spiegeln kann, durch die Harnröhre in die Blase ein und untersucht sie auf mögliche Krebsarten. In der Vergangenheit wurde die Zystoskopie mit einem starren Metallinstrument durchgeführt, das mit erheblichen Beschwerden verbunden war. Die modernsten Instrumente, wie wir sie verwenden, sind klein und flexibel und haben anstelle von Linsen kleine Kamerachips am Ende. Dadurch wird die Visualisierung verbessert und die Untersuchung ist deutlich weniger belastend.

Biopsie: Bei einer Blasenspiegelung entnimmt der Arzt verdächtiges Gewebe, das ein Pathologe unter dem Mikroskop auf Anzeichen von Krebs untersucht. Kleine Biopsien können in der Sprechstunde durchgeführt werden, aber tiefe Biopsien erfordern eine Anästhesie, und die Patienten bleiben nach der Biopsie für ein bis zwei Tage im Krankenhaus.

CT Urographie: Dem Patienten wird ein Kontrastmittel in die Blutbahn injiziert, der in den Nieren in das Nierenbecken und von dort aus über die Harnleiter in die Blase transportiert wird und diese Organe bzw. das Hohlsystem auf den CT-Bildern deutlicher abbildet. Mit dieser Untersuchung kann es möglich sein, festzustellen, woher das Blut im Urin stammt. Darüber hinaus kann eine Computertomographie (CT) des Bauches und des Beckens zeigen, wie weit ein Tumor sich möglicherweise außerhalb der Blase ausgebreitet hat.

Magnetresonanztomographie: Auch eine MRT-Untersuchung des Bauchraumes und des Beckens kann zeigen, ob die ableitenden Harnwege normal sind, und wenn Krebs vorhanden ist, wie weit er sich außerhalb der Blase ausgebreitet hat. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die MRT der CT vorzuziehen.

Ultraschalluntersuchung: Bei diesem Verfahren kann unkompliziert und schnell mit Hilfe von Schallwellen festgestellt werden, ob Raumforderungen in der Blase vorhanden sind.

Stadieneinteilung bei Blasenkrebs

Die Stadieneinteilung von Blasenkrebs, die angibt, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat, hilft den Ärzten bei der Auswahl der wirksamsten Therapie. Bei der Stadieneinteilung wird berücksichtigt, wie tief der Tumor in die Blasenwand eingedrungen ist und ob er in Lymphknoten gestreut und Metastasen gebildet oder sich auf andere Organe ausgebreitet hat.

Stadium Ta:  Die Tumorzellen bilden eine Art Polyp und sind auf die Blasenschleimhaut beschränkt.
Stadium TCIS:  Die Tumorzellen haben in der Regel ein sehr aggressives Erscheinungsbild, sind aber wie ein rötlicher Fleck auf die Blasenschleimhaut begrenzt. 
Stadium T1:  Der Krebs hat sich von den Blasenschleimhautzellen in die Binde- oder Stützgewebsschicht unter der Blasenschleimhaut ausgebreitet, aber nicht in die dicke Muskelschicht der Blasenwand, in die Lymphknoten oder in andere Organe.
Stadium T2A:  Der Tumor ist in die oberflächliche Hälfte der Muskelschicht der Blasenwand eingedrungen, hat aber die tiefen Muskelschichten oder das Fettgewebe, das die Blase umgibt, noch nicht erreicht.
Stadium T2B:  Der Tumor ist in die tiefe Hälfte der Muskelschicht der Blasenwand eingedrungen, hat aber nicht das Fettgewebe erreicht, das die Blase umgibt.
Stadium T3:  Der Krebs ist in das die Blase umgebende Fettgewebe eingedrungen, aber nicht in benachbarte Organe wie Prostata, Gebärmutter oder Vagina. 
Stadium T4:  Der Krebs ist in benachbarte Organe eingedrungen.
Stadium N (+)  Der Krebs hat sich auf die Lymphknoten ausgebreitet.
Stadium M (+):

 Der Krebs hat sich auf weiter entfernte Organe wie Knochen, Leber oder Lunge ausgebreitet.

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Screening auf Blasenkrebs

Blasenkrebs im Frühstadium ist meistens symptomlos oder zeigt Symptome, die denen einer gutartigen Erkrankung wie Blasensteinen, einer vergrößerten Prostata oder einer Harnwegsinfektion ähneln können. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich regelmäßig von einem Arzt untersuchen zu lassen. Treten Symptome auf, sollten sie umgehend untersucht werden, damit Blasenkrebs in den frühesten, am besten behandelbaren Stadien erkannt werden kann.

Während einer Untersuchung kann der Arzt einige Screening-Tests durchführen. Bei einer Urinzytologie untersucht der Arzt den Urin unter dem Mikroskop, um nach Krebszellen oder Krebsvorstufen zu suchen. Bei einer anderen Untersuchung, der so genannten Zystoskopie, führen Urologen ein Zystokop, ein flexibles Instrument, durch die Harnröhre in die Blase ein. Sie untersuchen die Blase und die Harnröhre auf Anzeichen von Krebs, entfernen verdächtiges Gewebe und untersuchen es unter einem Mikroskop.

Prävention von Blasenkrebs

Wenn möglich, sollten Blasenkrebspatienten auf das Rauchen verzichten - ein erheblicher Risikofaktor für die Entstehung dieser Krankheit - und ihre berufliche Exposition gegenüber bestimmten Farbstoffen und Chemikalien, die bei der Verarbeitung von Gummi und Leder verwendet werden, einschränken, da diese nachweislich das Risiko von Blasenkrebs erhöhen.