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Behandlungsoptionen beim Prostatakrebs

Im St. Katharinen Hospital Frechen erstellen wir für jeden Patienten ein individuelles Prostatakrebs-Behandlungsprogramm, das auf mehreren Faktoren beruht: dem Stadium seiner Erkrankung, seinem Alter und seiner Lebenserwartung, seinem Empfinden für Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und der Frage, welche Therapie die besten Heilungschancen verspricht. Wir stellen sicher, dass jeder Patient seine Krankheit und die potenziellen Vorteile und Nebenwirkungen seiner Behandlungsmöglichkeiten genau versteht. Wir helfen jedem Mann bei der Wahl des für ihn und seine Präferenzen am besten geeigneten Behandlungsweges. Wir betrachten diese Entscheidung als eine familiäre und ziehen es daher vor, dass der Ehepartner oder die Lebensgefährtin des Mannes bei der Besprechung der Behandlungsmöglichkeiten anwesend ist, wenn dies angebracht ist.

 Erfahren Sie mehr über die Prostatakrebsbehandlung am St. Katharinen Hospital Frechen

  • Aktive Überwachung
    Aktive Überwachung

    Aktive Überwachung

    Prostatakrebs ist der am häufigsten diagnostizierte Krebs bei Männern und die zweithäufigste Krebstodesursache. Nach gemeinsamer Veröffentlichung der Gesellschaft der epidemiolgischen Krebsregister und des Zentrums für Krebsregisterdaten werden in Deutschland jährlich 70.000 neue Fälle von Prostatakrebs neudiagnostiziert und etwa 15.000 Männer sterben im gleichen Zeitraum an Prostatakrebs. Bei einem von sechs Männern wird im Laufe seines Lebens Prostatakrebs diagnostiziert, und bei fast allen älteren Männern, die an anderen Ursachen gestorben sind, werden bei der Autopsie mikroskopische Hinweise auf Prostatakrebs gefunden. Diese Erkenntnisse und die Tatsache, dass Prostatakrebs im Allgemeinen langsam wächst, lassen darauf schließen, dass nicht alle Prostatakarzinome lebensbedrohlich sind, wenn sie nicht behandelt werden.

    Bei der Behandlung von Prostatakrebs hat es Fortschritte gegeben, die sowohl die Heilungschancen als auch die Minimierung der Nebenwirkungen verbessert haben. Nicht jeder Prostatakrebs erfordert jedoch eine sofortige Behandlung, manche Krebsarten können über Jahre hinweg sorgfältig überwacht werden, und manche Krebsarten erfordern überhaupt keine Behandlung. Unser Ziel hier in der Klinik für Urologie und roboter-assistierte Chirurgie ist es, unsere Erfahrung mit den wirksamsten Behandlungen zu nutzen, um unseren Patienten bei der Entscheidung zu helfen, welche Option ihren medizinischen Bedürfnissen und persönlichen Präferenzen am besten entspricht.

    Was ist aktive Überwachung?

    Die aktive Überwachung ist eine Alternative zur sofortigen Behandlung und beinhaltet die sorgfältige Überwachung von Prostatakrebs mit geringem Risiko und die Einleitung einer kurativen Behandlung zu einem geeigneteren Zeitpunkt, falls überhaupt erforderlich. Bei Männern mit Prostatakrebs mit höherem Risiko ist die Wahrscheinlichkeit eines Fortschreitens größer, wenn sie nicht sofort behandelt werden, und sie sind daher nicht für eine aktive Überwachung geeignet. Es gibt zwei wichtige Faktoren für ein erfolgreiches aktives Überwachungsprogramm:

    Genaue Identifizierung von Männern mit "geringem Risiko" für Prostatakrebs

    Gründliche und sorgfältige Überwachung von Männern mit aktiver Überwachung, um zu erkennen, ob und wann ein Mann eine Behandlung benötigt und davon profitieren würde

    Wer ist ein Kandidat für die aktive Überwachung?

    Nur Männer mit Krebserkrankungen, bei denen das Risiko einer Ausbreitung oder eines Wachstums über die Prostata hinaus als gering eingestuft wird, kommen für eine aktive Überwachung in Frage. Bei Prostatakrebs in höheren Stadien und mit höherem Risiko ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er fortschreitet und sich über die Prostata hinaus ausbreitet, wenn die Behandlung erheblich verzögert wird.

    Wer sich für oder gegen eine aktive Überwachung entscheiden sollte, richtet sich nach Empfehlung des Arztes. Kriterien, die bei der Risikobewertung des Prostatakrebses einer Person helfen, basieren auf der Höhe des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut, der mikroskopischen Auswertung der Prostatabiopsieprobe, bildgebenden Untersuchungen wie transrektalem Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) und dem Alter.

    Warum aktive Überwachung?

    Seit der Einführung des PSA-Screenings Mitte der 1990er Jahre wird Prostatakrebs häufiger und in früheren Stadien diagnostiziert. Angesichts des langsamen Wachstums von Prostatakrebs wurde in mehreren Berichten kritisiert, dass die weit verbreitete Anwendung des PSA-Screenings zu einer Überdiagnose und anschließenden Überbehandlung in den westlichen Staaten geführt hat. Wie bereits erwähnt, muss nicht jeder Prostatakrebs sofort behandelt werden. Die chirurgischen und strahlentherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten können mit Nebenwirkungen verbunden sein (z. B. verminderte Erektionsfähigkeit und Harninkontinenz). Diese Probleme treten nicht bei allen Männern auf, aber sie sind ein Risiko bei allen Behandlungsmöglichkeiten wie der chirurgischen Entfernung der Prostata, der Strahlentherapie, der hochintensivierten Ultraschalltherapie oder der Hormonbehandlung. Für Patienten mit Prostatakrebs mit geringem Risiko, die ihre derzeitige Lebensqualität beibehalten und einen Eingriff aufschieben möchten, bis sie von einer Behandlung profitieren können, ist die aktive Überwachung eine ausgezeichnete Option.

    An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen zur aktiven Überwachung habe und einen Termin vereinbaren möchte?

    Letztlich muss die Entscheidung für eine Behandlung oder eine aktive Überwachung gemeinsam mit einem erfahrenen Urologen getroffen werden. Mehrere unserer Urologen sind auf die Diagnose, Überwachung und Behandlung von Prostatakrebs spezialisiert und können Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.

  • Operative Therapie
    Operative Therapie

    Operative Therapie

    Männer mit typischem und aggressivem Prostatakrebs, die sich am St. Katharinen Hospital behandeln lassen, sind hier in guten Händen. Wir bieten modernste chirurgische Verfahren an, darunter die nervenschonende Prostatektomie und minimal-invasive Techniken wie die roboter-assistierte laparoskopische radikale Prostatektomie.

    Wir setzen dabei das derzeit modernste auf dem Markt verfügbare da-Vinci-Xi- Chirurgiesystem zur Durchführung minimal-invasiver roboter-assistierter Eingriffe ein. Dies ermöglicht uns, Patienten optimal mit dieser Erkrankung zu behandeln. Wir arbeiten auch eng mit unseren Partners aus der Nuklearmedizin, Strahlentherapie und Onkologie zusammen, um sicherzustellen, dass Patienten, die für eine Operation nicht in Frage kommen, die eine Kombination von Therapien benötigen oder die sich für einen anderen Ansatz entscheiden, optimal versorgt werden.

  • Strahlentherapie
    Strahlentherapie

    Strahlentherapie

    Die Aussichten für Männer mit Prostatakrebs haben sich in den letzten Jahren verbessert, was zum Teil auf neue Entwicklungen in der Strahlentherapie zurückzuführen ist. Strahlenonkologen sind besser in der Lage, Prostatakrebs gezielt zu behandeln und die Nebenwirkungen auf das benachbarte gesunde Gewebe zu verringern. Bei diesen neueren Bestrahlungstechniken ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Sexualfunktion und die Harnkontinenz eines Mannes erhalten bleiben als bei früheren Bestrahlungsverfahren.

    Im Allgemeinen setzen Ärzte die Strahlentherapie bei Prostatakrebspatienten höheren Alters und ausgeprägten Vorerkrankungen ein, während jüngere Männer häufiger mit einer chirurgischen Entfernung der Prostata behandelt werden. Bei einem Hochrisikotumor kommt oft ein multidisziplinärer Ansatz zum Einsatz.

    Die Strahlentherapie ist am wirksamsten bei Männern mit Prostatakrebs, der auf die Prostata und/oder das umliegende Gewebe beschränkt ist. Wir arbeiten bei der Durchführung dieser Behandlungen mit unseren Partnern der Radioonkologie zusammen.

    Arten der Strahlentherapie bei Prostatakrebs

    3-D-konforme externe Bestrahlung bei Prostatakrebs
    Bei dieser Behandlungsform richten Strahlentherapeuten einen hochenergetischen Strahl von außerhalb des Körpers auf den Ort des Prostatakrebses. Mithilfe hochentwickelter Computertechnologie können sie den Strahl genau auf den Prostatatumor richten, und zwar so, dass das umliegende normale Gewebe geschont wird.

    Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) bei Prostatakrebs
    Bei der IMRT handelt es sich um eine spezielle Form der externen 3-D-konformen Strahlentherapie, bei der die Prostata mit einer höheren Strahlendosis bestrahlt wird. Bei dieser neueren Technologie verwenden die Strahlenonkologen in die Prostata eingebrachte Goldmarker zur sicheren Navigation, damit eine optimale Therapie gewährleistet ist. Ist dies nicht der Fall, nimmt das System eine spezifische Anpassung vor, so dass die Strahlentherapie mit großer Genauigkeit auf den Prostatakrebs angewendet werden kann.

    3-D-konforme Brachytherapie bei Prostatakrebs (LDR-Brachytherapie)
    Bei der 3-D-konformalen Brachytherapie zur Behandlung von Prostatakrebs werden radioaktive Seeds direkt in die betroffenen Bereiche der Prostata implantiert. Im Laufe der Zeit wird das Gewebe einer schwachen Strahlung ausgesetzt, während das umliegende Gewebe geschont wird. Die Verteilung der Seeds wird anhand eines ausgeklügelten, computergenerierten Plans festgelegt, der auf die Anatomie des einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Für das Implantationsverfahren ist kein chirurgischer Schnitt erforderlich. Die LDR-Brachy eignet sich vor allem zur Bekämpfung früh entdeckter, weniger aggressiver Tumore.

    HDR-Brachytherapie bei Prostatakrebs
    Bei der HDR-Brachytherapie erfolgt ein zeitlich begrenztes Einführen einer Strahlenquelle in die Prostata. Hierdurch können aufgrund einer höher dosierten Strahlenquelle auch aggressivere Tumoren behandelt werden. Die Strahlenquelle nach wenigen Minuten wieder entfernt. Die Behandlung findet in der Regel unter Narkose statt. Dabei wird gleichzeitig die Prostata vermessen und ein Computerprogramm berechnet die individuell optimale Verteilung der Strahlenintensität. Anhand dieses Bestrahlungsplanes werden die Nadeln in das Organ eingebracht und die radioaktiven Strahlen zu den berechneten Stellen in die Prostata geleitet. In der Regel erfolgt eine Woche später eine zweite Sitzung. Daran schließt sich für sechs Wochen eine ambulant durchgeführte externe Bestrahlung zur Ergänzung der Therapie an.

  • Medikamentöse Tumortherapie
    Medikamentöse Tumortherapie

    Medikamentöse Tumortherapie

    Männer mit Prostatakrebs, der sich über die Prostata hinaus auf andere Organe ausgebreitet hat, die sich keiner Bestrahlung oder Operation zur Entfernung der Prostata unterziehen können oder deren Krebs nach einer Operation oder Bestrahlung wieder aufgetreten ist, kommen für eine Hormontherapie und/oder Chemotherapie in Frage. Bei einigen Patienten werden diese Therapien auch zusammen mit einer Bestrahlung oder Operation durchgeführt.

    Hormontherapie bei Prostatakrebs

    Die Hormontherapie zielt darauf ab, den Spiegel des männlichen Geschlechtshormons Terstosteron zu senken, die das Wachstum der Prostatakrebszellen fördern. Normalerweise geschieht dies über eine in regelmäßigen Abständen stattfindende Injektion in die Bauchdecke unter die Haut. Einen gleichen Effekt kann man auch durch die chirurgische Entfernung der Hoden (Orchiektomie) erreichen.
    Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Hitzewallungen und Schweißausbrüche, geschwollene oder empfindliche Brustwarzen, Schlafstörungen und Impotenz oder eine Abnahme des Sexualtriebs.

    Chemotherapie bei Prostatakrebs

    Jahrelang war die Chemotherapie mit Docetaxel neben der Hormontherapie die einzige medikamentöse Behandlungsoption. Dadurch wird der Tumor am weiteren Wachstum gehindert und vorhandene Beschwerden gelindert. Wie ausgeprägt der Behandlungserfolg dabei ist, ist individuell unterschiedlich. Heutzutage kommt mit Cabazitaxel ein weiteres Chemotherapeutikum zur Anwendung.

    Weitere medikamentöse Therapieoptionen beim Prostatakrebs stehen dem Arzt mit Abirateron, Enzalutamid, Cabozantinib und Alpharadin zur Verfügung. Schließlich kann mit Hilfe einer Mutationsanalyse aus Tumorgewebe untersucht werden, ob der Patient spezifische normalerweise beim Prostatakarzinom unwirksame Chemotherapeutika erfolgversprechend sind.