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Diabetologie

Die Unterabteilung der Medizinischen Klinik 2, „Diabetologie und Ernährungsmedizin“, ist spezialisiert auf die Diagnostik und Therapie der „Volkskrankheit: krankhafte Blutzuckerüberhöhung“ (= Diabetes mellitus) sowie die oft daraus entstehenden  schweren Folge- und Begleiterkrankungen.

Aufgrund unserer Expertise und apparativen Ausstattung sind wir durch die Krankenkassen als Therapiezentrum geprüft und anerkannt (so genannte zertifizierte DMP-Klinik für Typ 1 und Typ 2 Diabetes)

Dabei legen wir in unserer Fachabteilung ganz besonderes Augenmerk auf die ganzheitliche Erfassung des Menschen mit Diabetes, die Nutzung des eigenen Genesungspotentials und auf die Berücksichtigung der individuellen Krankheitsrealität unserer Patienten (sog. Empowerment-Modell) im Rahmen umfangreicher Beratungs- und Schulungsgespräche:

Denn diese individuelle, ganzheitliche Wahrnehmung der kranken Menschen als selbst bestimmte Persönlichkeiten fördert die Bindung an unsere engagierte Behandlungsgruppe und somit die gleichberechtigte Zusammenarbeit. Letztlich werden durch diese gelebte Menschensicht die Patienten selbst mit deren eigenen Kenntnissen, dem eigenen Blick auf ihre eigenen Stärken, ihre eigenen Schwächen und eigenen Reserven ein unverzichtbarer Bestandteil unseres ganzheitlichen Behandlungsteams und Behandlungskonzeptes.
Eingebettet in dieses spezialisierte Netzwerk aus ÄrztInnen, DiabetesberaterInnen, DiätassistentInnen und PhysiotherapeutInnen führt dieses moderne Konzept im besten Falle zu einer maßgeschneiderten Therapie, die der Mensch mit Diabetes auch zukünftig durchführen kann, aber – vor allem – durchführen will:

Denn eine umfassende Selbstbestimmtheit und Selbstverantwortlichkeit („ich mache das, weil ich es so will und nicht, weil man es mir sagt – und deshalb schaffe ich das auch“) unter Respektierung der eigenen individuellen Möglichkeiten und des eigenen Wollens, fördert letztlich - über die daraus resultierende Selbstgewissheit - die Therapietreue (= Adhärenz) der uns anvertrauten Menschen, oft weit über die Dauer der stationären Krankenhausbehandlung hinaus.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt in der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms:
Unser vorrangiges Ziel ist es, die Lebensqualität der uns anvertrauten Menschen, deren Mobilität und Selbstbestimmtheit so weit wie möglich zu erhalten.
Zur Sicherung dieses umfassenden Behandlungsansatzes arbeiten wir innerhalb wie außerhalb des Krankenhauses kollegial und multidisziplinär (mit vielen unterschiedlichen Spezialisten). Dadurch bündeln wir für unsere Patienten die Kompetenzen ganz unterschiedlicher und scheinbar unvereinbarer Fächer und Therapeuten, vor allem:

Innere Medizin und Diabetologie, Gefäßchirurgie, Angiologie und Kardiologie, Geriatrie und rehabilitative Verfahren, Radiologie , Neurologie, Physio- und Ergotherapie, Prothetik und Schuhmacher, und viele andere mehr.

Den oben genannten Abteilungen im speziellen und überhaupt allen des St. Katharinen-Hospitals stehen über ein einfaches Meldesystem die Spezialkenntnisse unserer Abteilung zur Verfügung, denn wir wollen für unsere Patienten im besten Sinne eine „Diabetes-Klinik“ und nicht nur eine „Diabetes-Abteilung“ sein.

Um unseren Patienten eine zeitgemäße und hochqualifizierte Therapie anbieten zu können, werden selbstverständlich regelmäßige interne Personalschulungen durchgeführt.

Und auch die oben genannten BehandlerInnen selbst nehmen regelmäßig an nationalen und internationalen Weiterbildungsveranstaltungen (Kongressen) teil oder werden dort z. T. selbst als Dozenten eingesetzt.

Die Einweisung von Patienten in unser Spezialabteilung erfolgt zumeist durch Hausärzte oder diabetologische Schwerpunktpraxen: zur bestmöglichen Vorbereitung erfolgt die Ankündigung und Besprechung der Patienten fernmündlich unter Fon: 02234 /502-8110 oder per Fax: 02234 /502-8104.

Für die Planung des stationären Aufenthaltes soll Ihnen unsere „Checkliste stationäre Diabetesbehandlung“ ein wenig behilflich sein: in dieser Checkliste finden Sie Informationen darüber, welche Informationen wir benötigen, was Sie mitbringen sollten und was Sie bei uns erwartet.

Natürlich bieten wir im Notfall eine 24 Std. Bereitschaft, an 7 Tagen in der Woche,  365 Tage im Jahr.

Einer oder mehrere Gründe einer stationären Einweisung  können sein:

  • eine erfolglose ambulante Behandlung
  • Unmöglichkeit einer ambulanten Behandlung aus den unterschiedlichsten Gründen
  • Erstausbruch (= Erstmanifestation) eines Diabetes mellitus Typ 1
  • Insulin-Ersteinstellung bei Diabetes mellitus Typ 2, speziell bei Komplikationen
  • Entgleisung eines Diabetes mellitus
  • Erst- oder Neueinstellung mittels einer Insulinpumpe
  • Diagnostik mittels 144-Std.-Blutzuckerlangzeitmessung (CGMS) und kalkulierte Therapieanpassung in schwierigen Fällen
  • Schwer einstellbarer Diabetes mellitus Typ 1 oder 2 in der Schwangerschaft oder Schwangerschaftsdiabetes (= Gestationsdiabetes), bei dem die ambulant begonnene Insulintherapie nicht optimal funktioniert
  • Diabetisches Fußsyndrom (s. o.)
  • Behandlungsversagen bei schweren diabetischen Nervenschäden (=  therapieresistente diabetische Neuropathie), insbesondere bei chronischen Schmerzen
  • Neigung zu schweren Unterzuckerungen (Hypoglykämien) oder gestörte Wahrnehmung von Unterzuckerungen
  • Insulin“versagen“ (= Insulinresistenz) mit stark erhöhtem Insulinverbrauch, insbesondere bei schwerem Übergewicht (= Adipositas)
  • Therapie und Zielfestlegung bei Hirnleistungsstörungen (= Demenz)
  • Schwer einstellbarer Diabetes im Zusammenhang mit anderen Hormonerkrankungen, z. B. Cushing-Syndrom, polycystisches Ovarsyndrom (PCO-Syndrom), etc. oder medikamentös verursachter Diabetes, z. B. unter Kortisontherapie
  • Insulin-Ersteinstellung bei Diabetes nach operativer Entfernung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatektomie), z. B. bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) oder nach chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) oder unter Chemotherapie